Ich fand es super spannend die gesangliche Entwicklung ,einer Tochter zu beobachten. Durch ihr Umfeld ist ihre musikalische Förderung natürlich recht ausgeprägt.
Dennoch war ich erstaunt, dass sie im frühen Alter (0-2 Jahre) noch nicht viel „Singsang“ betrieben hat. Eher kamen mal Liedfetzen ans Licht. Auch ihre Kopfstimme nutzte sie noch nicht.
Auch die Kinder meiner Schwester haben sich unter den selben Bedingungen alle anders gesanglich entwickelt. Der älteste Sohn hat jahrelang Sprechgesang gemacht und singt jetzt gerne und schön in einer eher tieferen Lage. Ihr zweites Kind hat schon sehr früh sehr hoch und lieblich mit meiner Schwester mitgesungen.
An diesen Beispielen merkt man schon: die gesanglichen Fähigkeiten entwickeln sich ganz individuell. Natürlich hängt es auch davon ab, wie viel mit den Kindern allgemein gesungen wird. Viel mit einem Kind ist aber auch kein Garant dafür, dass es einmal sehr musikalisch sein wird.
Schon von Geburt an ist bei Kindern ein Stimmumfang von etwa zwei Oktaven vorhanden. Aus dem Lallen, Schreien und Jauchzen entwickelt sich natürlicherweise die Singstimme. Das, was wir als „richtiges Singen“ bezeichnen entwickelt sich durch die Übung und Prägung in den ersten Jahren. Denn vor allem der Wechsel von der Sprech- in die Singstimme gelingt nicht allen Kindern gleichermaßen. Dies hat viel mit der Hörwahrnehmung und den stimmlichen Vorbildern zu tun.