DEN ALLTAG MIT MUSIK MEISTERN

Musik im Alltag

three-year baby girl playing upside down in street

Ihr kennt das vielleicht: Man ist spät dran, will zur Arbeit fahren und das Kind ist noch nicht angezogen. Das Kind muss ins Bett, doch es rennt ständig weg. Wir bekommen Stress und versuchen uns nicht ärgern zu lassen, die Kinder meinen es ja nicht böse. Solche Situationen können frustrierend und anstrengend sein. Und was nun? 

Den Alltag mit Musik meistern

Probier´s doch mal mit musikalischer Interaktion! Das Singen von situationsbezogenen Liedern gibt Familien Struktur und stärkt Rituale. Nicht ohne Grund werden im Kindergarten Rituallieder zu allen möglichen Anlässen gesungen – beim Begrüßen, Spielen, Händewaschen, Essen und Verabschieden. Sie geben unseren Kindern Halt und Sicherheit während der Fremdbetreuung. Warum singen wir also diese Lieder nicht auch zu Hause?

Der spielerische Umgang mit alltäglichen Handlungen fällt Kindern oft leichter und sie sind eher bereit zu kooperieren. Durch das Singen bekommen Aufforderungen von Erwachsenen einen spielerischen Charakter und werden leichter angenommen. Routine und Spielfreude bewirken, dass Regeln leichter akzeptiert und besser in den Kinderalltag integriert werden.

Im Spiel verarbeiten Kinder ihre Umwelt

Das Spiel ist das kindliche Werkzeug, Erlebnisse zu verarbeiten und emotional einzuordnen, Verhaltensweisen zu erproben, aber auch sprachliche, motorische und soziale Fähigkeiten zu entwickeln – in einem selbst erschaffenen, geschützten Rahmen. Das Spiel ist eine lustvolle Betätigung, frei von äußeren Zwängen. Im Spiel lernen Kinder also freiwillig und es ist kein Zufall, dass man auch Musik spielen kann. Gerade der freie, kreative und lebendige Umgang mit Musik fördert Kinder und ihre sozialen Kompetenzen nachhaltig.

Alle Aspekte des sozialen Miteinanders werden geübt und erprobt

Nehmen wir an, du spielst mit (d)einem Kleinkind gemeinsam auf einem Glockenspiel. Jeder von euch hat einen Schlegel in der Hand. Ihr spielt gleichzeitig und probiert zunächst aus, was es für Spielmöglichkeiten gibt. Dabei haltet ihr Blickkontakt. Das Kind schaut, was du machst und imitiert dich. Es überprüft auch, wie du reagierst. Vielleicht probiert es auch schon etwas Neues aus. Etwas, was von euch beiden noch keiner gespielt hat. Du machst große Augen und ihr lauscht dem (Nach-)Klang. 

Dann probierst du aus, ein Motiv oder ein Lied zu spielen. Hört das Kind gespannt zu und wartet, bis du deine Aktion beendest? Oder möchte es direkt mitspielen? Vielleicht spielt ihr einen gemeinsamen Puls und freut euch, wenn sich eure Bewegungen synchronisieren.

In dieser klassischen Spielsituation zwischen Bezugsperson und Kind sind viele Beispiele für psychosoziale Fähigkeiten zu entdecken, die beim gemeinsamen Musizieren gefördert werden können.

Dazu zählen unter anderem:

Die Auswirkungen von Musik auf die Kindesentwicklung sind sehr vielfältig. Neben sozialen Kompetenzen werden auch sprachliche und körperliche Fähigkeiten durch das Musizieren mit Kindern aktiv gefördert. Beim freien und spielerischen Musizieren sind keine musikalischen Vorkenntnisse notwendig. Viel wichtiger sind Kontakt und Interaktion mit dem Gegenüber. Denn Kinder lernen vor allem durch die Imitation ihrer Vorbilder.

Die wichtigsten Vorbilder für Kinder sind ihre Bezugspersonen

Die Bindung zwischen Eltern und Kind bietet die stärkste Grundlage für das Lernen und kann durch musikalische Interaktion intensiviert werden. Die Stimmen der Eltern werden zum Wundermittel in schwierigen Momenten. Denn sie klingen vertraut. Ein neugeborenes Kind sucht instinktiv nach der Geborgenheit und Sicherheit, die es im Mutterleib erfahren hat – nach Wärme, nach rhythmischen Bewegungen und nach den bekannten Stimmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Melodie eines Liedes stimmt und wirklich alle Töne getroffen werden. Ein Kind wird sich trotzdem vom Gesang einer Bezugsperson beruhigen lassen. Es wird dennoch große Freude daran haben, im Rhythmus eines Liedes auf Knien zu reiten.

Besonders wertvoll ist beim interaktiven Spiel die Gleichwertigkeit, denn jeder respektiert und achtet sein Gegenüber. Dem Kind wird mitgeteilt: Du bist wichtig! Ich sehe und verstehe dich. Deine Meinung zählt.

Wir interagieren von Natur aus musikalisch mit Säuglingen

Sprechen wir mit einem neugeborenen Kind wechseln wir automatisch in eine andere Art von Kommunikation. Wir ahmen die Laute und Bewegungen des Kindes nach, spiegeln seine Gefühle und signalisieren damit, dass wir es verstehen. Wir verstellen unsere Stimme und passen sie intuitiv der Lage des Kindes an. Dabei achten wir genau darauf, was das Kind gerade braucht. Reagiert es eher sensibel, sprechen wir einfühlsamer. Ist es munter und verspielt, wechseln wir in eine dynamische Sprachgestaltung. 

Spielen wir Autofahren, schaukeln ein Kind oder lassen es die Stufen einer Treppe hinunter hopsen, begleiten wir die Bewegungen instinktiv mit unser Stimme. Die zusätzliche Wahrnehmung über den auditiven Sinn macht diese Erfahrungen noch eindrucksvoller. Durch die gezielte musikalische Interaktion werden Kinder in ihrer Entwicklung bestärkt. 

Jeder Mensch ist musikalisch

Musik steckt in uns. Unser Blut pulsiert rhythmisch in unseren Adern. Unsere Atmung fließt gleichmäßig. Beim Gehen und Laufen haben wir ein Grundtempo, an das wir uns intuitiv halten. Wir sind in der Lage, an der Sprachmelodie Emotionen zu erkennen. Hören wir Musik, werden emotionale und motorische Reaktionen in uns ausgelöst. Grundsätzlich ist also jeder Mensch musikalisch. Eine ausgeprägte Musikalität hängt in erster Linie vom Erfahrungsreichtum ab, insbesondere durch Erfahrungen in den frühkindlichen Jahren.

Nutze die Kraft der Musik!

Mit einem Repertoire aus Liedern, Versen, Spielideen und Grundkenntnissen über die Kinderstimme kannst du euren Familienalltag in vielerlei Hinsicht bereichern. Der Liederkasten bietet dir praktische Tipps, anleitende Videos, Noten, musikpädagogisches Grundwissen und eine große Community, die sich gegenseitig unterstützt, stärkt und motiviert!

Ich freue mich, dass du hier bist und wünsche dir und deiner Familie ganz viel…Musik!

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Ich, Liederkasten, Ida Danzberg (Wohnort: Deutschland), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.
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