Jungenstimmen machen ab dem Alter von ca. 14 Jahren eine große Veränderung durch. Durch das Hormon Testosteron vergrößert sich, der Kehlkopf und die Stimmlippen wachsen. Sie können bis zu einen Zentimeter länger werden. Auch der Hals verändert sich. Er wird länger und der Kehlkopf verlagert sich tiefer, sodass die ausgewachsene Männerstimme später resonanter klingt.
Erst mit etwa 25-30 Jahren ist die Männerstimme ausgewachsen und dann ca. eine ganze Oktave tiefer gesunken. Dabei werden etwa ein Drittel der Knabenstimmen Tenöre, die anderen Bass oder Bariton-Stimmen.
Wie soll man aber mit dieser Veränderung beim Singen umgehen?
Vor dieser Frage stehen viele Chorleiter:innen, aber natürlich auch Eltern. Oft klingen Jungen im Stimmbruch heiser oder springen beim Sprechen zwischen der Kinder- und der sich entwickelnden Männerstimme hin und her. Auch beim Singen können sich Einschränkungen einstellen, wie Heiserkeit und ein verringerter Stimmumfang. Einigen Kindern ist dies oft unangenehm oder peinlich.
Weiterzusingen ist dennoch möglich, wenn die Stimmen geschont und dem Kind emotionale Sicherheit gegeben wird. Einige Tipps:
✨Schief und überhaucht singen ist erlaubt
✨Auf die Stimme darf kein Druck ausgeübt werden
✨lautes Sprechen und Schreien (z.B. in Sport und Spiel) in jedem Fall unterlassen
✨Bei Überanstrengung und Schmerzen sofort aufhören
✨In der Hauptphase des Stimmwechsels ggf. im Chor pausieren
‼️Wichtig! Jede Stimme verändert sich anders und in einem individuellen Tempo (manchmal sogar von Tag zu Tag) Bitte tauscht euch immer mit entsprechenden Spezialist:innen darüber aus, was jetzt gerade gut ist.
💡 Übrigens: Auch Mädchen machen einen Stimmwechsel durch. Bei ihnen sind die Veränderungen aber geringer. Ihre Stimme wird etwa um eine Terz oder Quarte tiefer und verändert ihre Klangfarbe.